Erika Rauschning - malerin und lyrikerein

Tanz ums Leben

Auf Plätzen und Märkten

Auf Plätzen und Märkten 

kommen Menschen zusammen 

und leisten Roharbeit 

gegen die Einsamkeit

Die Tragflächen sind gebrochen

Die Tragflächen sind gebrochen 

ein Fremder steckt dir eine Münze zu

Du bist überwuchert 

von Schwermut

Ein Leben im Leben 

trägt seine Zeit in dir herum

Eine Wand 

die dich ständig aufreißt und wieder schließt

Ein Gefühl der Trägheit 

der Verzögerung

Eine Schleifspur 

von ausgehauchtem Leben

Du gehst nicht 

es fällt in dir

Die Wahrheit geht zu Wasser 

Die Wahrheit geht zu Wasser 

und kann nicht gehoben werden

Vorfluter

Nachfluter

Überfluter 

alles spricht dagegen

   

 

Du bist eingehängt in diese Welt 

Ich fliege 

die ausgestreckten Arme 

in der Luft 

Ich kann den Atem 

der Erde hören 

die Sogkraft um meine Sinne 

Dieses Leben war ein 

endloser Horizont 

und die Kirschbäume 

flaggen ihr Weiß 

hinein in den Schwarm 

der Vögel

Ende einer Liebe

06.08.2005

Paris Rom New York

Paris Rom New York 

die Welt der Städte 

-wie maßstablos dein Leben-

wärest du nicht ausgezogen 

sondern hier geblieben 

hättest dich treiben 

und trocknen lassen 

von immer dem gleichen 

Gemäuer den gleichen Menschen 

die Straße der Baum das Dach 

Regenten der Langenweile 

Nun da es nur ein Leben gibt 

und alles gelebte wie Vergangenes abfällt 

perspektivisch nicht zählt 

lass mich die Städte loben lass mich 

im Schmelztiegel der Städte stehen 

ein Lob auf Menschenstädte 

zu erleben was in mir ist 

Roussillon

Roussillon

Das rote

Auge
aus den Schluchten


von Roussillon
treibt seine Sandberge


vor sich her


Sie gleiten


über Steinwände


Dächer die Täler


der Provence

In Les-Baux


werden aus Wolken Steine


und ziehen als drohende


rund geschliffene Felsblöcke


aneinanderhockend umher


unanfechtbar wie ihre


Besitzer über Jahrhunderte:


die Wüstlinge


die Troubadoure


Der Marquis de Sade


zieht die Fahne auf


über der Burg.